Nordic Running – Laufen mit Stöcken

Nordic Running – Laufen mit Stöcken

Seit vielen Jahren schon nutze ich regelmäßig die Stöcke zum Trailrunning als Unterstützung bzw als ein gutes „Ganzkörpertraining“. Also für die Läufe im Wald, auf Schotterwegen oder Pfaden. Bei Asphaltabschnitten trage ich die Stöcke. Natürlich kann mit den richtigen Gummiaufsätzen der Stock auch auf Asphalt gut das Laufen unterstützen.

Meist versuche ich die Stöcke zu jeder zweiten, maximal dritten Einheit zu verwenden.

Gerade jetzt wo der Herbst überall schon eingezogen ist werden die Trails schwieriger, weich und matschig, die Wurzeln glatt und das Laub verdeckt Stolperstellen. Auch bzw. gerade im Winter sind sie ebenso gut zu gebrauchen.

Schon oft haben sie mich vor einem unvermeidlichen Sturz bewahrt.

Beim Laufen sind immer viele Muskelgruppen mit im Spiel. Gerade Bauch und Rücken sowie Arme und Schultern werden durch die Stöcke mit in’s Training einbezogen und profitieren davon.

Natürlich haben die Stöcke Einfluss auf unseren Laufstil. Deshalb sollte dieses Training nicht ständig auf dem Trainingsplan stehen.

Zuerst gilt es sich gute und vor allem leichte Stöcke mit Hartmetallspitze zu besorgen. Gerade Carbon Stöcke in Festlänge sind gut geeignet. Natürlich gehen Faltstöcke genauso gut und lassen sich zudem auch mal im Laufrucksack verstauen. Jeder sollte für sich entscheiden welches System er bevorzugt. Da hilft ein Test vor dem Kauf sehr. Persönlich bevorzuge ich die Festlänge.

Die Stocklänge kann gut mit der Formel 0,8 x Körperlänge berechnet werden. Es kommt immer darauf an ob man mehr aus dem Oberkörper laufen will, dann nutzt man besser längere Stöcke. Oder man nutzt sie vorwiegend bergauf, gerade in felsdurchsetztem Gelände sind dann  allerdings etwas kürzere Stöcke von Vorteil.

Das Laufen mit Stöcken ist koordinativ anspruchsvoll und sollte trainiert werden. Wer vom Langlauf her schon Erfahrung im Umgang mit Stöcken hat ist im Vorteil.

Nach einiger Zeit werden die Stöcke mit dem Körper zu einer Einheit und stören überhaupt nicht mehr, im Gegenteil sie werden quasi zum Allradantrieb und jeder kann die Intensität dem Gelände, seinem Trainingsplan oder dem Befinden anpassen und nutzen.

Selbst für lange Läufe über 3 Stunden hinaus nutze ich die Stöcke und habe keinerlei Probleme oder Ermüdung.

Je nach Strecke, Trainingsplan oder Tagesform können verschiedene Techniken genutzt werden.

Das Nordic Running kommt dem klassischen Skilauf ohne Ski am nächsten. Jeder Schritt wird mit einem Armabstoss begleitet (abwechselnd rechter Arm und linkes Bein usw.).

Bei schnellerem Lauf kann man auch den „Doppelstockschub“ verwenden, dabei erhöht sich gerade bergan die Intensität und die Herzfrequenz erhöht sich sofort. Je nach Gusto kann damit das Training gesteuert werden.

Später kann im Gelände praktisch gespielt werden mit der Technik und dem Tempo, ob nun 1:1, 2:1, 3:1 oder Doppelstock, alles kann dem Gelände angepasst und schnell variiert werden. Da kommt nie Langeweile auf und vor allem bergab nehmen die Stöcke Gewicht von den Beinen und entlasten daher ungemein. Auch für die Sicherheit auf rutschigen Trails mit Quergefälle sind sie essentiell um nicht zu stürzen.

Das Training kann durch die Stöcke gut gesteuert werden. Je nach Intensität beim einsetzen der Stöcke kann ich den Energieverbrauch beliebig erhöhen, aber auch jederzeit reduzieren, indem ich die Stöcke nur leicht mitführe und nicht mehr intensiv abstoße. Dadurch ergibt sich quasi ein Intervalltraining.

Gerade auch nach Verletzungen ist es sinnvoll vermehrt mit Stöcken zu trainieren. Durch die 2 „zusätzlichen Beine“ ist man viel sicherer unterwegs und entlastet die unteren Extremitäten.

Geht raus, rockt die Trails, nehmt die Stöcke mit probiert es aus…schon nach kurzer Zeit passt sich der Körper an, die Koordination wird besser, die Stöcke werden zu einer natürlichen Verlängerung und ihr werdet begeistert sein was Euch der Allradantrieb bringt.

Viel Spass wünscht Euch der „Bewegte“ Frank…..

Veröffentlicht von frankbewegt

Sport ist mein Leben - mein Leben ist Sport

2 Kommentare zu „Nordic Running – Laufen mit Stöcken

  1. Hi, Frank, Laufen mit Stöcken auf flachem Gelände, wie es bei uns nun mal gegeben ist, kann ich mir überhaupt nicht vorstellen, anders ja in bergigem Gelände . Wir haben hier sehr viele Rehas – und ich treffe tagtäglich auf muntere Nordic-Walker, der mir schon oft genug das Leben erschwerten, weil sie immer in Massen und sehr laut auftreten, dann bin ich froh, wenn ich schnell wieder fort bin.

    Nutzt du die Stöcke auch auf flachem Gelände ?

    Ich habe noch nie einen Stock in der Hand gehabt !

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    1. Hi Margitta, theoretisch nutze ich die Stöcke auch im Flächen, bei mir gibt es aber nicht viel davon, meine kleine 10 km Runde hat minimum 300 Höhenmeter. Auch gerade bergab mag ich sie gerne.
      Natürlich ist es manchmal nicht ohne mit den Kollegen vom Nordic Walking, zumal die meisten die Stöcke nur zur Zierde dabei haben. Macht man es aber richtig ist es sicher ein gutes Training und der erste Schritt zum Nordic RUNNING.
      Wobei das ja auch so ein neu erfundene Name ist, ich bin schon vor 30 Jahren mit Stöcken gelaufen, da gab es noch nicht mal Nordic Walking !!
      LG Frank

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